Herzlich Willkommen!

Hallo und herzlich willkommen auf der Seite der Naturheilpraxis Pollich!

Eine ganzheitliche, individuelle Betreuung meiner Patient:innen ist mir sehr wichtig und jede:r Patient:in bekommt einen eigenen, individuellen Therapieplan. Besonders die Ernährung spielt in meiner Praxis eine große Rolle denn wie schon Hippokrates sagte:

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein“

Ich freue mich schon auf unsere gemeinsame Zeit, und dass ich Sie auf Ihrem Weg begleiten darf. – Eva-Maria Pollich

Warum eine Magen-Darm-Spiegelung ein Lebensretter sein kann…

Heute habe ich einen etwas anderen Artikel für euch…

Wie ihr unter „Mein Weg mit Unverträglichkeiten“ nachlesen könnt, hatte ich viel mit Unverträglichkeiten zu kämpfen und konnte durch meine Ausbildung zur Ernährungstherapeutin einen beschwerdefreien Alltag leben.

Oder zumindest fast „beschwerdefrei“ es gab nur wenige Tage in denen ich Probleme hatte, meistens nach dem ich auswärts Essen war und somit nur eine keine Kontrolle über die Zutaten hatte. Trotz allem konnte ich einen normalen Alltag haben und fast ohne Einschränkungen alles genießen.

Die letzten drei Jahre hatten die Beschwerden allerdings langsam wieder zugenommen, der Process war so schleichend dass ich es zuerst selbst nicht richtig wahrgenommen habe. Irgendwann war aber dann doch die Wärmflasche und Fenchel-Anis-Kümmeltee deutlich häufiger am Start. Erstmal habe ich es gedacht: „Ach du musst wieder besser aufpassen“. Dies habe ich natürlich auch gemacht… so Recht besser wurde es aber nicht.

In der Zweiten Hälfte des Jahres 2023 nahmen die Beschwerden dann massiv zu. Immer wieder waren größere Mengen weißer/durchsichtiger Schleim im Stuhl, als Therapeutin wusste ich natürlich um alle Möglichen Ursachen und habe erstmal die Ernährung noch strenger Angepasst. Es trat keine Besserung auf, zudem hatte ich immer häufiger starke Bauchkrämpfe, im Oktober gab es dann einen „Schreckensmoment“ als an einem Abend große Mengen Blut im Stuhl waren.

Mir ging es den restlichen Abend entsprechend schlecht, da es in meiner Familie einen Fall mit Darmkrebs gibt, war die Angst natürlich sehr groß. Am nächsten Morgen habe ich sofort einen Termin bei meiner Hausärztin ausgemacht.

Der Besuch verlief, nicht so wie erhofft. Zunächst wollte Sie dies als „Reizdarm“ abtun, aber ich blieb hartnäckig und habe auf eine ausführliche Untersuchung und auch eine Überweisung zur Magen-Darm-Spiegelung bestanden.

Die Zeit verging und die Beschwerden wurden so stark, dass ich vor Schmerzen nicht mehr auf dem Bauch liegen konnte und auch im Yoga stark eingeschränkt war. Im Dezember war es dann endlich soweit und ich hatte meine Magen-Darmspiegelung. Der Gastroenterologe war sehr nett und einfühlsam, er hat mich und meine Ängste ernstgenommen. Während der Untersuchung hatte er zwei Polypen entdeckt und entfernt, ansonsten hatte es keine Auffälligkeiten entdeckt. Im anschließendem Gespräch hatten wir die Untersuchung und das weitere Procedere besprochen. Die feingewerbliche Untersuchung der Polypen und Gewebeproben mussten wir natürlich noch abwarten. Interessant fand ich dass nach der Untersuchung meine Beschwerden wie „weggeblasen“ schienen.

Heute vier Wochen nach der Magen-Darmspiegelung ist das Ergebnis der Histologie da… es war nicht ganz so harmlos wie gedacht. Das positive zuerst: eine Zöliakie sowie eine chronische Darmerkrankung konnten ausgeschlossen werden. Der eine Polyp war jedoch kein Polyp sondern ein gutartiger Nerventumor und der andere eine frühe Krebsvorstufe. Alles wurde komplett entfernt und somit besteht im Moment kein Grund zur Sorge oder Handlung, diese waren auch für meine Beschwerden verantwortlich. Eine Kontrolle erfolgt in 2 Jahren und damit deutlich früher als Normalerweise.

Ich schreibe dies um auf die Notwendigkeit von Magen-Darmspiegelungen hinzuweisen und wie wichtig es ist bei Beschwerden hartnäckig zu bleiben. Ich will mir gar nicht vorstellen, was gewesen wäre wenn ich mich von einem „das kann schon mal normal sein, wenn der Darm gereizt ist“ hätte besänftigen lassen und nicht zum Gastroenterologen gegangen wäre… Ich schreibe dies für alle die mit Magen-Darm-Problemen kämpfen und sich hilflos vorkommen, besteht auf eine Untersuchung! Besteht auf die Untersuchung egal wie jung ihr seid und egal wie „unwahrscheinlich“ etwas Schlimmes ist, eine solche einfache Untersuchung kann euch das Leben retten.

 

Veggie und frei von 2023

Vom 24.11 bis 26.11.2023 fand die „Veggie und frei von“ Messe in Stuttgard statt. Ich besuchte die Messe am Samstag den 25.11.23, gleichzeitig fanden noch weitere Messen in dem Messezentrum statt. Die „Veggie und frei von“ Messe war über eine halbe Messehalle groß. Es gab verschiedene vegetarische und vegane Essensangebote, viele davon waren zusätzlich glutenfrei oder frei von Zucker. Neben Essenständen gab es auch viele Verkaufsstände und eine Bühne. Auf der Bühne gab es den ganzen Tag über verschieden Kochshows, bei denen die Besucher auch mal kosten durften.

Die meisten Stände waren Vertreter von verschiedenen Lebensmittelherstellern. Es gab Stände von Schnitzer, Joujou, Energetic Life, Hammermühle und vielen mehr. An jedem dieser Stände konnten die verschiedenen Produkte gekostet werden und es gab verlockende Messeangebote. Zudem wurden an den Ständen auch verschiedene vegane Schokoladen, Gewürze, Teesorten, Honig und auch Accessories angeboten. Auch das kulinarische Angebot war vielseitig. Mittags hatte ich mir eine glutenfreie Falafelschale geholt, di super lecker geschmeckt hat und am Abend gab es veganes indisches Essen. Zwischendurch hatte ich verschiedene glutenfreie Brote und ein glutenfreien Crepe probiert. Manches davon überzeugte mich mehr, anders weniger. Da Geschmäcker jedoch bekanntlich verschieden sind, denke ich das es trotzdem für jeden etwas passendes gab. Ein Angebot zu glutenfreien Backkursen (auch online) fand ich sehr spannend, denn das glutenfreie Backen ist schon eine Umstellung.

Bei ein paar der Messeangebote konnte ich natürlich nicht wiederstehen und so sind viele Flyer, ein Honig sowie alkoholfreier Gin mit nach Hause gekommen.

Gerne fahre ich auch im nächsten Jahr auf die Messe um neue Produkte und Hersteller kennen zu lernen.

Waldbaden – warum es mehr als nur ein Trend ist

Shinrin – Yoku bedeutest „Baden im Wald“ und ist japanisch. Doch nicht nur in Japan gehen die Leute zum „Waldbaden“ auch bei uns findet „Shirin Yoku“ immer mehr Anhänger. Inzwischen gibt es Kurse und sogar Ausbildungen zum Waldbaden.

Waldbaden kann jeder, denn wir benötigen „nichts“ dafür. Wir benötigen keine Ausrüstung, kein Handy, keine anderen Menschen und auch keine Kurse. Lediglich Zeit.

Was ist Waldbaden?
Waldbaden ist achtsames Spazieren im Wald. Achtsam heißt in Ruhe und mit allen Sinnen im Wald spazieren, gerne auch mal eine Rast machen. Es kommt hier nicht auf Geschwindigkeit und geschaffte Kilometer an, eher im Gegenteil. Es geht darum die Natur mit möglichst allen Sinnen wahr zunehmen. Ein bewusster Spaziergang im Wald um dem Klang der Natur zu hören, die verschiedenen Gerüche wahrzunehmen und die Farben und Formen zu sehen. Mit etwas Glück sieht man auch das ein oder andere Wildtier.

Welche Vorteile bringt Waldbaden?
Zum einem entspannt uns eine bewusster Spaziergang im Wald und zum anderen konnten verschiedene Untersuchungen und Studien zeigen, das es auch nachweisbare positive Effekte auf unsere Gesundheit hat.

Der körperliche Effekt
Blutdruck und Puls und die Stresshormone sinken. Beides wirkt sich positiv auf unsere Herz-Kreislauf-Gesundheit aus. Auch für unser Lunge ist ein Waldspaziergang gut, denn im Wald sind weniger Schadstoffe in der Luft. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass bestimmte Botenstoffe die von Bäumen ausgesendet werden einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem haben.

Der psychologische Effekt
Ein ruhiger Spaziergang im Wald wirkt entspannend und stimuliert den Teil unseres Nervensystem der für die Erholung zuständig ist. Es gibt auch Untersuchungen, die zeigen, dass depressive Patienten von einer Therapie im Wald profitieren. Auch auf unser Schmerzempfinden kann sich der Wald positiv auswirken.

Ist jeder Wald geeignet?
Ja, jeder Wald ist zum Waldbaden geeignet. Die besten Effekte werden jedoch in einem gesunden Wald erzielt. Da immer mehr Wälder als Nutzwälder genutzt werden und durch den Klimawandel geschädigt sind, ist es immer schwerer solche gesunden Wälder zu finden. Aber auch das Waldbaden in einem Nutzwald hat positive Effekte auf unser Wohlbefinden und kann uns helfen zu entspannen.

Was tun wenn kein Wald in der Nähe ist?
Waldbaden ohne Wald wird schwierig, aber selbst in einem Park oder Garten kann man achtsam und bewusst die Natur wahrnehmen. Die Auswirkungen auf unsere Gesundheit werden natürlich nicht die Gleichen sein, jedoch kann schon etwas Bewegung und Ruhe uns zu einem besseren Gefühl und mehr Ruhe sowie Ausgeglichenheit verhelfen

Quellen:
https://www.tk.de/techniker/magazin/wald-gut-fuer-gesundheit-2067166?tkcm=ab
https://www.helios-gesundheit.de/helios-move/lifestyle/tipps-und-tricks/heute-schon-im-wald-gebadet/
https://ihrs.ibe.med.uni-muenchen.de/team/wiss_mitarbeiter/immich/friedmann2018_heilwirkung_wald.pdf

Fermentierte Lebensmittel

Fermentierte Lebensmittel zählen zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt. Sie werden seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen verwendet und inzwischen ist auch wissenschaftlich belegt, dass sich fermentierte Lebensmittel positiv auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden auswirken können.

Was sind fermentierte Lebensmittel?

Als fermentierte Lebensmittel bezeichnet die durch verschiedene Gärverfahren haltbar gemacht werden. Hierzu kommen Bakterien in Einsatz. Diese Bakterien verdauen unser Essen quasi schon einmal vor. Klingt zwar nicht lecker ist aber besonders für unseren Darm eine Wohltat. Auch werden durch das Fermentieren einige Bestandteile der Nahrung besser aufgenommen.

Wie schmecken fermentierte Lebensmittel?

Die meisten fermentierten Lebensmittel schmecken sauer. Einige können auch scharf oder würzig (umami) schmecken. Dies liegt vor allem an den verwendeten Zutaten und beigesetzten Gewürzen.

Wie wirken fermentierte Lebensmittel?

Für die Fermentation werden wie bereits erwähnt Bakterien benötigt. Diese Bakterien können sich positiv auf unsere Darmflora auswirken.* Es gibt verschiedene Untersuchungen die zeigen, dass eine gesunde Darmflora sich auch positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann. Besonders unser Immunsystem profitiert von einer gesunden Darmgesundheit. Zudem helfen „gute“ Darmbakterien unserer Verdauung und der besseren Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen.

Welche fermentierten Lebensmittel gibt es und woher bekomme ich diese?

Fermentierte Lebensmittel gibt es inzwischen in jedem Supermarkt zukaufen. Je mehr verarbeitet diese jedoch sind, desto weniger „helfen“ diese auch. Denn sobald die Lebensmittel erhitzt wurden können auch einige der Bakterien und Nährstoffe zerstört werden. Man kann Lebensmittel auch selbst fermentieren mit verschiedenen Hilfsmitteln.

Das bekannteste dürfte vermutlich Joghurt sein. Joghurt gehört zu den fermentierten Lebensmitteln und wirkt probiotisch. Hierbei ist Naturjoghurt ohne Zuckerzusatz gemeint. Joghurt kann man aus frischer Milch auch selber herstellen.

Ein weiteres Lebensmittel das vermutlich viele kennen ist Sauerkraut. Sauerkraut gibt es oftmals in kleineren Bioläden, Hofläden oder Dorfläden auch frisch zukaufen. Auch Sauerkrautsaft kann käuflich erworben werden. Hier ist darauf zu achten, das Sauerkraut sollte möglichst nur erwärmt und nicht gekocht werden. Ebenso ist eingekochtes Sauerkraut nicht das gleiche wie frisches Sauerkraut. Jedoch kann auch Sauerkraut mit etwas Geduld selbst zubereitet werden.

Mein absoluter Favorit ist Sauerteig. Ein gutes, frisches Sauerteigbrot oder eine Pizza aus Sauerteig ist einfach etwas Besonderes. Hier muss jedoch erhitzt werden, dadurch geht vieles an den wertvollen Bakterien verloren. Jedoch haben diese zuvor beim Gärungsprozess unser Mehl „anverdaut“ und es dadurch besser bekömmlich gemacht.

Weitere leckere Lebensmittel sind Kimchi, Kombucha und Kefir. Besonders Kefir ist durch den „Kefirpilz“ ganz einfach selbst zu machen. Es gibt einen Kefirpilz für Milch und einen für Wasser.  Des Weiteren gehören Miso und Tempeh zu den fermentierten Lebensmitteln. Über Miso hatte ich bereits in einem meiner vorherigen Beiträge etwas geschrieben. Miso kann man als Paste kaufen oder auch selbst herstellen.

Wer fermentierte Lebensmittel selbst herstellt, sollte stets auf eine saubere und gründliche Arbeitsweise achten. Denn wer hier unsauber arbeitet, riskiert eine Kontamination mit „schlechten“ Bakterien. Deswegen sollten alles Arbeitsmaterialien stets vor und nach der Arbeit gründlich gewaschen werden. Dies gilt auch für eure Hände! Erst Hände gründlich waschen und dann in der Küche arbeiten 😉

Kann jeder fermentierte Lebensmittel essen?

Ja und Nein. An sich sind fermentierte Lebensmittel sehr gesund und für jeden geeignet. Personen mit einer Histaminintoleranz sind hiervon jedoch ausgenommen. Die meisten fermentierte Produkte werden nicht vertragen. Lediglich Sauerteigprodukte können meist ohne große Schwierigkeiten gegessen werden.

Quelle:

*https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(21)00754-6

Matcha – Pulver mit Superkräften

Schon seit längerem ist Matcha in jedem Supermarkt oder Café zu finden. Immer wieder kommen neue „Matcha-Trends“ auf den Markt: Matcha-Latta, Matchaeis, Matchakuchen oder jetzt Matcha-Bier. Vielen haben es schon probiert und mögen es. Hier möchte ich ein wenig auf die Besonderheiten des Matchas eingehen.

Was ist Matcha?

Matcha ist gemahlener Grüntee. Dieses Pulver wird traditionell für die japanische Teezeremonie verwendet. Normalerweise werden hier die Teesorten „Tencha“ und „Gyokuro“ verwendet.

 

Wie wird Matcha hergestellt?

Die Teepflanzen werden für einige Wochen vor der Ernte beschattet, hierdurch färbt sich das Teeblatt dunkler. Die Teeblätter werden nach der Ernte gedämpft und getrocknet. Sind die Blätter ausreichend getrocknet werden sie in einer Steinmühle zu einem sehr feinen Pulver gemahlen.

 

Wie gesund ist Matcha?

Matcha ist voll mit wertvollen Inhaltsstoffen. Das Grünteepulver enthält viele Vitamine: Vitamin B1, B2 und B3, Vitamin C, Vitamin E und Vitamin K. Zusätzlich sind folgende Spurenelemente enthalten: Calcium, Kalium, Eisen und Beta-Carotin. Zudem enthält Matcha wichtige Aminosäuren und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Mischung macht Matcha zu einem richtigen Antioxidantien-Powerfood.

 

Worauf achten bei Matcha?

Tee sollte grundsätzlich in (höchster) Bio-Qualität gekauft werden, da Tee oft stark Behandelt wird. In der konventionellen Teeproduktion kommen hohe Mengen an verschiedenen Dünger und Mittel zur Schädlingsbekämpfung vor. Welche Sorte gekauft werden sollte, hängt nun vom persönlichen Geschmack ab.

 

Wie verwendet man Matcha?

Matcha wird eigentlich als Tee getrunken. In Japan wird er für die traditionelle Teezeremonie verwendet. Heute wird Matcha jedoch auch in vielen anderen Formen konsumiert. Als Matcha-Latte, verschiedene Cocktails, Matcha-Bier oder mit einer heißen Schokolade gemischt. Auch zum Kochen und Backen wird Matcha gerne verwendet.

 

Wie wird Matcha gelagert?

Matchapulver wird in kleinen Metalldosen verkauft. Das Matchapulver sollte auch weiterhin in diesen Dosen gelagert werden. Die Metalldosen kommen am Besten in den Kühlschrank, da das Pulver kalt und kühl gelagert werden soll.

 

Zubereitung von Matcha-Tee

Für einen Matcha-Tee bedarf es ein wenig der Vorbereitung und Übung. Wer es „richtig“ machen möchte, benötigt dafür:

  • einen Cha-sen, dies ist ein spezieller Bambusbesen
  • ein Chawan, dies dient als Tasse und sind spezielle Matchaschalen
  • ein Chashaku, einen speziellen Löffel aus Bambus
  • Matcha-Pulver
  • Wasser
  • Geduld und Übung

 

Zuerst werden alle benötigten Utensilien zusammengetragen und bereitgestellt.

Jetzt wird das Wasser erhitzt. Es sollte ca. 80 Grad haben und nicht kochen.

Mit dem warmen Wasser wird zunächst das Chawan ausgespült und gewärmt.

Danach wird die Matchaschale wieder getrocknet und das feine Matchapulver kommt in die Schale.

Hierfür eignet sich am besten der Chashaku. Mit diesem Löffel lässt sich das Pulver gut dosieren.

Das Pulver wird mit dem warmen Wasser aufgegossen und mit dem Cha-sen schaumig gerührt.

Wie viel Pulver und Wasser benötigt wird hängt vom jeweiligen Matchapulver und persönlichem Geschmack ab.

Das Aufschäumen des Matchas bedarf ein wenig Übung und es gibt verschieden Methoden hierzu. Am besten probiert man die verschiedenen Techniken und schaut welche am besten funktioniert. Auch die Wasserhärte spielt wohl eine Rolle dabei, wie gut sich der Schaum bilden lässt.

Algen: das leckere Superfood

Algen kennt eigentlich jeder, doch nicht jeder hat sie schon einmal gegessen. Dabei stecken in diesen unscheinbaren Pflanzen eine Menge Nährstoffe, Mineralien und Co. Im nachfolgenden Artikel geht es um die gängigsten essbaren Algen, welche Vorteile diese haben und wie man sie für unsere Gesundheit einsetzen kann.

Was sind Algen?

Algen sind Pflanzen die unter Wasser Photosynthese betreiben. Dabei gibt es sie in verschiedenen Farben und Formen. Nicht alle Algen sind essbar. Zu den essbaren Algen zählen:

  • Arame
  • Dulse
  • Hijiki
  • Nori
  • Meeres-Spagetti
  • Wakame
  • Chlorella
  • Spirulina

Arame, Hijiki, Meeres-Spagetti sowie Wakame sind Braunalgen. Ebenso wie Dulse oder Nori werden diese meist als Flocken, gepresst zu Blättern und relativ „großen“ Stücken verzehrt. Diese Algensorten gehören zu den „Makroalagen“ und haben einen typischen algigen (leicht fischigen) Geschmack sowie eine feste Konsistenz. Chlorella sowie Spirulina sind so genannte „Mikroalgen“ und werden meist als Pulver oder Kapseln verwendet. Diese Mikroalgen werden oft als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.

Gemeinsam haben alle Algensorten, dass sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Besonders ist hier, dass Algen die einzigen Pflanzen sind, die Vitamin B12 enthalten. Dadurch sind Algen besonders für Vegetarier und Veganer eine gute Ergänzung auf dem Speiseplan.

Aber auch Mischköstler können vom Verzehr der Algen profitieren. Denn Algen sind voll mit Jod, Eisen, Zink, Selen, Betacarotin, Vitamin A, Vitamin E und auch Vitamin C. Zudem haben Algen einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Hier ist die Besonderheit das Algen EPA und DPA enthalten, dies ist sonst nur in Fisch der Fall.

Auch der hohe Gehalt an Jod ist hervorzuheben. Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement das wir für verschiedene Vorgänge in unserem Körper benötigen. Hierzu zählen die Funktion der Schilddrüse, Wachstumsprozesse, Hormone, Herz-Kreislauf-System sowie unser Nervensystem.

Algen enthalten einige der stärksten Antioxidantien und sind somit auch ein richtiges Powerfood für unser Immunsystem. Auch für unseren Darm sollen Algen förderlich sein.

Doch wie immer gilt: auf die Menge kommt es an. Ein starker Konsum an Algen kann auch schädlich sein. Es kann zu verschiedenen Beschwerden kommen und im schlimmsten zu Allergien kommen. Auch eine Überdosierung mit Jod ist möglich. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt daher die Höchstmenge von 1 g / Tag nicht zu überschreiten. *

Zudem sollte stets darauf geachtet werden, dass Algen aus rein biologischem Anbau stammen. Denn Algen können stark mit Schwermetallen wie Cadmium, Arsen und Blei belastet sein. Es gibt gute Firmen die Algen auch aus biologischem, europäischem Anbau anbieten.

Algen in der Küche

Algen in der Küche kennen die Meisten vermutlich aus der japanischen Küche in Form von Sushi, Miso-Suppe oder auch als Salat.

Aber auch in der europäischen Küche lassen sie sich gut in Suppen, Eintöpfen, Reisgerichten oder in Salaten einbauen. Auch in Smoothies können diese verwendet werden.

Besonders gut passen Algen zu Fisch, Hülsenfrüchten oder Reisgerichten. Eine leckere und gesunde Knabberei sind Algenchips. Diese gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen inzwischen in den meisten gut sortierten Supermärkten.

 

 

*https://www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/algen/

Wie können wir die traditionelle, japanische Küche auch in unserer Region einsetzen?

Inzwischen sind die meisten dieser Lebensmittel auch bei uns Supermarkt erhältlich. Wer sich jedoch bewusst und vor allem saisonal, regional Ernähren möchte, kommt hier schnell an seine Grenzen. Eine saisonale, regionale Ernährung ist aus mehreren Gründen zu empfehlen. Zum einem der Umweltfaktor, durch den geringeren CO2-Ausstoß und zum anderen zeigt sich immer wieder das eine regionale, saisonale Ernährung besonders gesund und verträglich ist.

Zunächst möchte ich hier das Prinzip der 5 Portionen und Geschmäcker aufgreifen. Dies lässt sich ohne große Probleme auch bei uns Anwenden. Hierbei muss nicht alles in extra Schälchen gepackt werden, sondern kann auch auf einen Teller kommen, mit der Ausnahme der Suppe natürlich. Wichtig ist hier aber die Auswahl der Lebensmittel und Gewürze.

Algen gibt es auch aus europäischen Quellen. Verschiedene Firmen (z.B. Arche, Algenliebe) bieten Algen aus Frankreich, Irland, Norwegen, Portugal und Deutschland an. Algen können in Suppen und Salaten ganz einfach als schmackhafte Zutat ergänzt werden.

Fermentierte Lebensmittel gibt es auch in der deutschen und europäischen Küche. Sauerkraut, Sauerteigbrot, Joghurt sowie Kefir und Kombucha sind hier gute Alternativen zu den japanischen Varianten. Sauerteigbrot, Kefir sowie Kombucha können auch leicht in der eigenen Küche selbst hergestellt werden.

Sojaprodukte als pflanzliche Proteinquelle gibt es inzwischen auch aus europäischen Quellen. Es gibt bereits Tofu aus Deutschland und Österreich. Wer jedoch lieber heimische Pflanzen als Proteinquelle hätte: Bohnen und Erbsen sowie Pilze haben einen hohen Eiweißgehalt und sind auch bei uns je nach Saison verfügbar. Wer einen Garten hat, kann Bohnen und Erbsen auch zuhause selber anbauen. Auch den Shiitakepilz kann man häufig im Supermarkt finden, als europäische Alternative gäbe es hier Portobello und Kräuterseitlinge.

Mit etwas Einfallsreichtum lässt sich Washoku, als gesunde Ergänzung, auch in unserer Küche mit heimischen, saisonalen Lebensmitteln einbauen.

 

Über Algen, Matcha und fermentierte Lebensmittel werde ich in zukünftigen Beiträgen noch ausführlicher berichten.

Warum ist die traditionelle japanische Ernährung so gesund?

Im weltweiten Vergleich schneiden die Japaner immer wieder als das langlebigste Volk ab. Zusätzlich haben die Japaner eine sehr geringe Anzahl an adipösen Bewohnern. Nur ca. 3% der Bevölkerung in Japan sind stark Übergewichtig (ca. 20% in Deutschland*) Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass es an der gesunden traditionellen Ernährung liegt. Denn seitdem die Ernährung in Japan „verwestlicht“, durch Zucker und Fast Food, nimmt auch deren Langlebigkeit ab.

Was ist also so besonders an der traditionellen japanischen Ernährung? Was sind die Unterschiede? Und können wir Teile dieser Ernährungsform für uns Nutzen um etwas Gutes für unsere Gesundheit zu machen?

Schon ein Blick auf die Empfehlungen** der japanischen Regierung, für eine gesunde Ernährung zeigt: hier ist einiges anders als bei uns. 2013 erkannte die UNESCO die traditionelle japanische Küche (Washoku) zum immateriellen Weltkulturerbe an. Washoku bedeutet Übersetzt in etwa „die Harmonie der Speisen“.

Die traditionelle japanische Küche liegt viel Wert auf eine frische, saisonale, regionale, abwechslungsreiche und fettarme Ernährung. Besonders der hohe Anteil an Getreide sowie Gemüse fällt schnell auf. Zudem wird hier kaum Zucker, Obst, Milch und rotes Fleisch verzehrt. Jedoch viel Fisch sowie pflanzliche Proteine.

Die Basis der japanischen Küche bilden Kohlenhydrate.

Hier werden fünf bis sieben Portionen pro Tag empfohlen. Zu den Kohlenhydraten zählen hier: Reis, Nudeln und Brot. Besonders Reis spielt eine sehr große Rolle und wird im Grund zu jeder Mahlzeit konsumiert.

Als nächstes folgt die Empfehlung von fünf bis sechs Portionen Gemüse. Sojabohnen und Lebensmittel aus Soja wie z.B. Tofu zählen hier jedoch nicht dazu.

Soja enthält viel Protein und wird in der traditionellen japanischen Ernährung mit Fisch und Fleisch gleichgestellt. Hiervon sollten täglich drei bis fünf Portionen verzehrt werden. An letzter Stelle mit je maximal 2 Portionen kommen Milchprodukte und Obst.

Getrunken wird in Japan hauptsächlich Wasser und ungesüßter Tee. Besonders Matcha ist beliebt.

Auch die Zusammenstellung der einzelnen Mahlzeiten unterscheidet sich deutlich von unserer Ernährungsform. In Japan werden bei jeder Mahlzeit mehrere kleine Portionen serviert, statt einem großen Gericht. Oftmals sind es in Japan 5 verschiedene Gerichte kombiniert zu einer Mahlzeit. Reis, Suppe und drei weitere Nebengerichte bilden hier die Regel. Noch eine weiter Besonderheit bei der Zusammenstellung der Mahlzeiten gibt es.

Es wird darauf geachtet, dass jede Mahlzeit auch die fünf Geschmacksrichtungen beinhaltet. Zu den fünf Geschmacksrichtungen zählen: süß, salzig, sauer, bitter und umami. Umami ist bei uns noch nicht sehr bekannt und könnte am ehesten mit „würzig“ beschrieben werden.

Die Menge einer Portion ist in der japanischen Küche weniger als bei uns. Fünf Portionen ergeben dort eine unserer Portionen.

Auch die Wahl der einzelnen Lebensmittel zeigt einige Unterschiede zur westlichen Küche auf. Es werden oft fermentierte Lebensmittel wie Miso und Natto verwendet. Fermentierte Lebensmittel haben einen positiven Effekt auf unsere Darmgesundheit und sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders der Gehalt an B-Vitaminen ist sehr hoch.

Auch Pilze werden in Japan oft verwendet. Meist handelt es sich um Shiitakepilze. Shiitake sind reich an B-Vitaminen, Proteinen, Vitamin A, Vitamin D und C. Sie enthalten jedoch auch viele Mineralstoffe und Spurenelemente. Dashi ist eine Brühe aus Shititakepilze, Algen und Bonitoflocken. Diese Brühe kommt viel in Suppen zum Einsatz.

Algen werden in der traditionellen japanischen Küche aber nicht nur als Dashi verwendet. Sie kommen vielmehr täglich in verschiedenen Formen auf den Teller. Algen sind reich an Vitamin A, C, E und Vitamin B12. Auch enthalten Algen viel Jod, Zink, Eisen und Selen. Einige Algen enthalten auch einen hohen Anteil an Omega-3. Besonders für Menschen die keinen Fisch konsumieren sind Algen also eine gute Alternative um den Omega-3-Bedarf zu decken.

Zudem wird in Japan kaum rotes Fleisch verzehrt. Dafür werden täglich Fisch, Geflügel oder Sojabohnen als Proteinquelle verzehrt. Soja hat einen sehr hohen Proteingehalt und wird in verschiedenen Formen konsumiert. Gerne pur oder aber auch verarbeitet als Tofu oder Sojasoße.

In meinem nächsten Beitrag zeige ich, wie wir die Vorteile der traditionellen japanischen Küche auch in unsere Küche einbauen können. Ganz ohne exotische Zutaten vom anderen Ende der Welt, sondern saisonal und lokal!

Quellenangaben:

*Liste der Länder nach Anteil an adipösen Personen: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Anteil_an_adip%C3%B6sen_Personen

**Der Ernährungskreisel der japanischen Regierung: https://www.mhlw.go.jp/bunya/kenkou/pdf/eiyou-syokuji5.pdf

Nordische oder mediterrane Ernährung?

Seit langem gilt die mediterrane Ernährung als eine der gesündesten Ernährungsformen. Immer öfter hört man jedoch auch von der nordischen Ernährung. Ich möchte hier einen kleinen Überblick über diese beiden Ernährungsformen darstellen. Die Unterschiede, die Gemeinsamkeiten, die Besonderheiten zeigen.

Was bedeutet eine „mediterrane Ernährung“?

Die mediterrane Ernährung basiert auf viel frisches Gemüse und Obst, Olivenöl, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, moderater Fischkonsum sowie an geringen Mengen von Milchprodukten und Fleisch. Grundsätzlich achtet die mediterrane Ernährung auf regionale, saisonale Produkte.

Welche pflanzlichen Lebensmittel werden in der mediterranen Ernährung gegessen?

Vor allem Tomaten, Paprika, Zucchini und Auberginen. Es kommen jedoch auch Palmkohl, Bohnen, Pilze, Zwiebeln, Knoblauch, Karotten, Zitrusfrüchte, Avocados, Steinobst, Äpfel, Birnen und einige Blattsalate regelmäßig auf den Speiseplan. Vollkornweizen sowie Reis kommen ebenso häufig auf den Speiseplan.

Welche Öle werden bei der mediterranen Ernährung verwendet?

Das Öl der mediterranen Ernährungsweise kommt vorwiegend aus Oliven. Zudem werden Nüsse gegessen.

Welche tierischen Produkte werden in der mediterranen Ernährung gegessen?

Fisch, Meeresfrüchte stehen regelmäßig auf dem Speiseplan. Fleisch und Eier kommen bis zu zweimal in der Woche auf den Tisch. Meist in Form von Geflügel. Milchprodukte werden bis zu 200 g täglich, meist in Form von Käse konsumiert.

 

Was bedeutet eine „nordische Diät“?

Die traditionelle nordische Küche enthält viel frisches Gemüse und Beeren sowie heimisches Obst, Pilze, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide. Fisch wird bis zu dreimal wöchentlich verzehrt. Fleisch hingegen nur in sehr geringen Mengen. Milchprodukte werden in kleinen Mengen konsumiert.

Welche pflanzlichen Lebensmittel werden in der nordischen Ernährung gegessen?

Hier kommen vor allem Kohlsorten, Wurzel- und Knollengemüse auf den Tisch. Beeren, Äpfel und Birnen sind hier die häufigsten Obstsorten. Als Getreide wird meist Vollkornroggen, Hafer, Buchweizen und Gerste verwendet. Nüsse, Pilze sowie Hülsenfrüchte stehen regelmäßig auf dem Tisch.

Welche Öle werden verwendet bei der nordischen Ernährung?

Bei einer nordischen Ernährung kommen vorwiegend, Rapsöl, Leinöl sowie Nussöle zum Einsatz.

Welche tierischen Produkte werden in der nordischen Ernährung konsumiert?

Bis zu dreimal in der Woche steht Fisch auf dem nordischen Speiseplan. Milchprodukte werden vorwiegend als Quark, Skyr und Joghurt konsumiert. Fleisch kommt höchstens einmal in der Woche auf den Tisch. Hier wird meist Wildfleisch oder Geflügel verwendet.

 

Die Unterschiede zwischen mediterraner und nordischer Küche:

In der mediterranen Ernährung kommen eine höhere Anzahl an verschiedenen Obst- und Gemüsesorten zum Einsatz. Als Ölquelle kommen hauptsächlich Oliven zum Einsatz. Tierische Produkte werden in moderaten Mengen konsumiert, wobei hier mehr Fisch als Fleisch gegessen wird.

In der nordischen Ernährung sticht besonders der hohe Fischkonsum hervor. Hierdurch ist eine gute Versorgung mit Omega-3-Fetten vorhanden. Fleisch wird nur sehr wenig konsumiert und auch nur fettarme Sorten. Bei Gemüse- und Obst kommen besonders stark antioxidative Sorten auf den Teller. Proteine werden hier zusätzlich durch den häufigen Konsum von Pilzen gewonnen.

Die Besonderheiten und Gemeinsamkeiten dieser Ernährungsformen:

Beide Ernährungsformen legen einen hohen Wert auf eine regionale und saisonale Produktauswahl. In beiden Ernährungsformen kommen wichtige Öle, frische Gemüse, Vollkornprodukte und Obst täglich zum Einsatz. Ebenso haben beide einen hohen Fisch- aber reduzierten Fleischkonsum. Auch der regelmäßige Einsatz von Hülsenfrüchten haben beide Formen gemeinsam. Sowohl der mediterrane als auch der nordischen Ernährung wird ein positiver Effekt auf unseren Blutfetthaushalt sowie Blutzucker und somit unserer Gesundheit nachgesagt.

 

Anmerkung: da jeder Mensch unterschiedlich ist, sollte die Ernährung immer individuell an den persönlichen Bedarf und die entsprechende Lebenssituation angepasst sein. Es ist nicht empfehlenswert dauerhaft eine Ernährungsform anzunehmen, welche nicht an eigenen Bedürfnissen orientiert ist. Nicht jede noch so gesunde Ernährung ist für jeden gleich gut geeignet. Besonders bei Erkrankungen, Unverträglichkeiten sowie Allergien ist es hier besonders wichtig, eine angepasste Ernährungsweise zu haben.

 

 

Was ist Stress? Wie komme ich weg vom Dauerstress?

Stress ist eine durch äußere oder innere Reize verursachte körperliche sowie psychische Reaktion. Diese Reaktion dient zur Bewältigung dieser Anforderungen und stellt eine hohe Belastung für uns dar.

Unterschiede und Stressarten:
Positiver Stress wird auch als Eustress bezeichnet. Eustress bezeichnet wohltuenden Stress der uns hilft fokussiert und aufmerksam zu sein. Positiver Stress tritt in Situationen auf, die als herausfordernd aber lösbar empfunden werden. Hier können körperliche und geistige Leistungen verbessert werden.

Negativer Stress oder Distress bezeichnet schlechten Stress. Diese Art von Stress wird als negativ, schlecht und belastend empfunden. Dieser tritt in gefährlichen, bedrohlichen Situationen auf. Jedoch können auch harmlose Situationen, wie ein Stau auf dem Arbeitsweg, zu Distress führen. Zudem kann auch positiver Stress mit der Zeit als negativer Stress empfunden werden.

Was hat die Evolution mit Stress zu tun?
Die Stressreaktion unserer Körpers hat in früherer Zeit als Überlebensmechanismus gedient. Durch die körperlichen Vorgänge sind unsere Sinne geschärft, wir können schneller reagieren und sind zu Höchstleistungen fähig. Dies war z.B. in der Steinzeit von großer Bedeutung und sicherte in lebensbedrohlichen Situationen das Überleben. Denn durch Stress bereitet wir uns entweder auf Kampf oder Flucht vor.

Wird von unserem Gehirn ein Stressor erkannt werden in unserem Körper die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und später auch Cortisol ausgeschüttet. Hierdurch steigern sich Herzschlag, Blutdruck, Atmung, Blutzuckerspiegel sowie die Muskelanspannung. Gleichzeitig werden die Verdauung sowie die Sexualfunktionen gehemmt. Unser Körper ist nun bestens Versorgt um entweder zu kämpfen oder schnell weglaufen zu können. Sobald die Gefahr gebannt ist und der Stressor beseitigt, werden die Stresshormone wieder abgebaut und unser Körper kommt wieder zur Ruhe.

In unserer heutigen Zeit sind wir (zum Glück) eher selten lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt, dennoch sind wir täglich Stressoren ausgesetzt.

Was sind Stressoren und Trigger?
Reize die Stress auslösen werden häufig als Stressoren oder Trigger bezeichnet. Was als Stressor empfunden wird ist für jeden Menschen individuell. Es gibt körperliche, emotionale, soziale sowie physikalische Stressoren. Sowie natürlich eine Mischung aus all diesen Kategorien.

Hier eine kleine Liste der häufig genannten Stressoren der verschiedenen Bereiche:

– körperlichen Stressoren: Hunger, Durst, Schlafmangel
– physikalische Stressoren: Lärm, Kälte, Hitze, Unwetter
– emotionale Stressoren: Sorgen, Ängste, Verlust
– soziale Stressoren: Zeitdruck, Prüfungen, Konflikte

Stress als Dauerzustand
Wenn immer mehr Stressoren sich täglich anhäufen oder wir Stress nicht abbauen können, kommen wir nicht mehr zur Ruhe. Ist dies der Fall, dann sprechen wir von Dauerstress. Durch diese dauerhafte Belastung unseres Körpers, kann Stress früher oder später sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Hierbei spielt es im übrigen keine Rolle ob es sich um positiven oder negativen Stress handelt.

Folgen des Dauerstresses
Dauerstress kann zu Herz- Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, erhöhte Blutfettwerte, Schwindel und im Schlimmsten zu Herzinfarkt führen.

Unser Verdauungstrakt reagiert häufig mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schmerzen, Verdauungsproblemen wie Durchfall und Verstopfung. Aber auch Entzündungen der Magen-Darmschleimhaut, bin hin zu Magengeschwüren können eine Folge von chronischem Stress sein.

Chronischer Stress kann auch unseren Stoffwechsel und Hormonhaushalt durcheinander bringen und begünstigt dadurch die Entstehung von Diabetes mellitus und Hormonstörungen.
Ebenso können Entzündungen, Allergien, Immunschwäche sowie Nierenprobleme als Folge auftreten.

Auch auf unsere Psyche hat Dauerstress schwerwiegende Folgen. Es kann zu Panikattacken, Angststörungen, Depressionen und Burnout kommen.

Weitere häufige Symptome von Dauerstress:
– Konzentrationsstörungen
– Lustlosigkeit
– Gereiztheit
– Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung
– Zähneknirschen
– Schwindel
– Tinnitus
– Hörsturz
– Muskelverspannungen
– Kopfschmerzen
– Rückenschmerzen
– Hitzewallungen
– Schlafstörungen
– Libidoverlust und Errektionsstörungen
– uvm

Was wir gegen Dauerstress machen können:
Am wichtigsten ist herauszufinden was unsere persönlichen Stressoren sind. Nach Möglichkeit sollten wir diese beseitigen. Zusätzlich ist es wichtig sich bewusst Zeit zum entspannen zu nehmen und unserem Körper Erholung gönnen.

Hierzu eignet sich besonders gut Bewegung und Sport, denn hier werden Endorphine ausgeschüttet. Endorphine führen zu einer Senkung der Stresshormone.

Achtsamkeitsübungen, Meditation, Atemübungen, Yoga, autogenes Training und progressive Muskelentspannung sind weitere gute Möglichkeiten um unser Stresslevel zu senken.

Nicht zu vergessen ist die Selbstfürsorge um unseren Körper möglichst gut unterstützen zu können. Hierzu zählen eine gesunde, ausgewogene Ernährung, gute Versorgung mit Vitaminen, ausreichend Schlaf, soziale Interaktionen mit Familie und Freunden.

Nikotin und Alkohol sollten gemieden werden, da hierdurch zusätzlicher Stress im Körper verursacht werden. Zeiten ohne elektrische Endgeräte wie Handy, Tablet, TV, etc können förderlich sein, da hier unsere Sinne wieder zur Ruhe kommen.