Warum eine Magen-Darm-Spiegelung ein Lebensretter sein kann…

Heute habe ich einen etwas anderen Artikel für euch…

Wie ihr unter „Mein Weg mit Unverträglichkeiten“ nachlesen könnt, hatte ich viel mit Unverträglichkeiten zu kämpfen und konnte durch meine Ausbildung zur Ernährungstherapeutin einen beschwerdefreien Alltag leben.

Oder zumindest fast „beschwerdefrei“ es gab nur wenige Tage in denen ich Probleme hatte, meistens nach dem ich auswärts Essen war und somit nur eine keine Kontrolle über die Zutaten hatte. Trotz allem konnte ich einen normalen Alltag haben und fast ohne Einschränkungen alles genießen.

Die letzten drei Jahre hatten die Beschwerden allerdings langsam wieder zugenommen, der Process war so schleichend dass ich es zuerst selbst nicht richtig wahrgenommen habe. Irgendwann war aber dann doch die Wärmflasche und Fenchel-Anis-Kümmeltee deutlich häufiger am Start. Erstmal habe ich es gedacht: „Ach du musst wieder besser aufpassen“. Dies habe ich natürlich auch gemacht… so Recht besser wurde es aber nicht.

In der Zweiten Hälfte des Jahres 2023 nahmen die Beschwerden dann massiv zu. Immer wieder waren größere Mengen weißer/durchsichtiger Schleim im Stuhl, als Therapeutin wusste ich natürlich um alle Möglichen Ursachen und habe erstmal die Ernährung noch strenger Angepasst. Es trat keine Besserung auf, zudem hatte ich immer häufiger starke Bauchkrämpfe, im Oktober gab es dann einen „Schreckensmoment“ als an einem Abend große Mengen Blut im Stuhl waren.

Mir ging es den restlichen Abend entsprechend schlecht, da es in meiner Familie einen Fall mit Darmkrebs gibt, war die Angst natürlich sehr groß. Am nächsten Morgen habe ich sofort einen Termin bei meiner Hausärztin ausgemacht.

Der Besuch verlief, nicht so wie erhofft. Zunächst wollte Sie dies als „Reizdarm“ abtun, aber ich blieb hartnäckig und habe auf eine ausführliche Untersuchung und auch eine Überweisung zur Magen-Darm-Spiegelung bestanden.

Die Zeit verging und die Beschwerden wurden so stark, dass ich vor Schmerzen nicht mehr auf dem Bauch liegen konnte und auch im Yoga stark eingeschränkt war. Im Dezember war es dann endlich soweit und ich hatte meine Magen-Darmspiegelung. Der Gastroenterologe war sehr nett und einfühlsam, er hat mich und meine Ängste ernstgenommen. Während der Untersuchung hatte er zwei Polypen entdeckt und entfernt, ansonsten hatte es keine Auffälligkeiten entdeckt. Im anschließendem Gespräch hatten wir die Untersuchung und das weitere Procedere besprochen. Die feingewerbliche Untersuchung der Polypen und Gewebeproben mussten wir natürlich noch abwarten. Interessant fand ich dass nach der Untersuchung meine Beschwerden wie „weggeblasen“ schienen.

Heute vier Wochen nach der Magen-Darmspiegelung ist das Ergebnis der Histologie da… es war nicht ganz so harmlos wie gedacht. Das positive zuerst: eine Zöliakie sowie eine chronische Darmerkrankung konnten ausgeschlossen werden. Der eine Polyp war jedoch kein Polyp sondern ein gutartiger Nerventumor und der andere eine frühe Krebsvorstufe. Alles wurde komplett entfernt und somit besteht im Moment kein Grund zur Sorge oder Handlung, diese waren auch für meine Beschwerden verantwortlich. Eine Kontrolle erfolgt in 2 Jahren und damit deutlich früher als Normalerweise.

Ich schreibe dies um auf die Notwendigkeit von Magen-Darmspiegelungen hinzuweisen und wie wichtig es ist bei Beschwerden hartnäckig zu bleiben. Ich will mir gar nicht vorstellen, was gewesen wäre wenn ich mich von einem „das kann schon mal normal sein, wenn der Darm gereizt ist“ hätte besänftigen lassen und nicht zum Gastroenterologen gegangen wäre… Ich schreibe dies für alle die mit Magen-Darm-Problemen kämpfen und sich hilflos vorkommen, besteht auf eine Untersuchung! Besteht auf die Untersuchung egal wie jung ihr seid und egal wie „unwahrscheinlich“ etwas Schlimmes ist, eine solche einfache Untersuchung kann euch das Leben retten.