Veggie und frei von 2023

Vom 24.11 bis 26.11.2023 fand die „Veggie und frei von“ Messe in Stuttgard statt. Ich besuchte die Messe am Samstag den 25.11.23, gleichzeitig fanden noch weitere Messen in dem Messezentrum statt. Die „Veggie und frei von“ Messe war über eine halbe Messehalle groß. Es gab verschiedene vegetarische und vegane Essensangebote, viele davon waren zusätzlich glutenfrei oder frei von Zucker. Neben Essenständen gab es auch viele Verkaufsstände und eine Bühne. Auf der Bühne gab es den ganzen Tag über verschieden Kochshows, bei denen die Besucher auch mal kosten durften.

Die meisten Stände waren Vertreter von verschiedenen Lebensmittelherstellern. Es gab Stände von Schnitzer, Joujou, Energetic Life, Hammermühle und vielen mehr. An jedem dieser Stände konnten die verschiedenen Produkte gekostet werden und es gab verlockende Messeangebote. Zudem wurden an den Ständen auch verschiedene vegane Schokoladen, Gewürze, Teesorten, Honig und auch Accessories angeboten. Auch das kulinarische Angebot war vielseitig. Mittags hatte ich mir eine glutenfreie Falafelschale geholt, di super lecker geschmeckt hat und am Abend gab es veganes indisches Essen. Zwischendurch hatte ich verschiedene glutenfreie Brote und ein glutenfreien Crepe probiert. Manches davon überzeugte mich mehr, anders weniger. Da Geschmäcker jedoch bekanntlich verschieden sind, denke ich das es trotzdem für jeden etwas passendes gab. Ein Angebot zu glutenfreien Backkursen (auch online) fand ich sehr spannend, denn das glutenfreie Backen ist schon eine Umstellung.

Bei ein paar der Messeangebote konnte ich natürlich nicht wiederstehen und so sind viele Flyer, ein Honig sowie alkoholfreier Gin mit nach Hause gekommen.

Gerne fahre ich auch im nächsten Jahr auf die Messe um neue Produkte und Hersteller kennen zu lernen.

Fermentierte Lebensmittel

Fermentierte Lebensmittel zählen zu den gesündesten Lebensmitteln überhaupt. Sie werden seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen verwendet und inzwischen ist auch wissenschaftlich belegt, dass sich fermentierte Lebensmittel positiv auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden auswirken können.

Was sind fermentierte Lebensmittel?

Als fermentierte Lebensmittel bezeichnet die durch verschiedene Gärverfahren haltbar gemacht werden. Hierzu kommen Bakterien in Einsatz. Diese Bakterien verdauen unser Essen quasi schon einmal vor. Klingt zwar nicht lecker ist aber besonders für unseren Darm eine Wohltat. Auch werden durch das Fermentieren einige Bestandteile der Nahrung besser aufgenommen.

Wie schmecken fermentierte Lebensmittel?

Die meisten fermentierten Lebensmittel schmecken sauer. Einige können auch scharf oder würzig (umami) schmecken. Dies liegt vor allem an den verwendeten Zutaten und beigesetzten Gewürzen.

Wie wirken fermentierte Lebensmittel?

Für die Fermentation werden wie bereits erwähnt Bakterien benötigt. Diese Bakterien können sich positiv auf unsere Darmflora auswirken.* Es gibt verschiedene Untersuchungen die zeigen, dass eine gesunde Darmflora sich auch positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann. Besonders unser Immunsystem profitiert von einer gesunden Darmgesundheit. Zudem helfen „gute“ Darmbakterien unserer Verdauung und der besseren Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen.

Welche fermentierten Lebensmittel gibt es und woher bekomme ich diese?

Fermentierte Lebensmittel gibt es inzwischen in jedem Supermarkt zukaufen. Je mehr verarbeitet diese jedoch sind, desto weniger „helfen“ diese auch. Denn sobald die Lebensmittel erhitzt wurden können auch einige der Bakterien und Nährstoffe zerstört werden. Man kann Lebensmittel auch selbst fermentieren mit verschiedenen Hilfsmitteln.

Das bekannteste dürfte vermutlich Joghurt sein. Joghurt gehört zu den fermentierten Lebensmitteln und wirkt probiotisch. Hierbei ist Naturjoghurt ohne Zuckerzusatz gemeint. Joghurt kann man aus frischer Milch auch selber herstellen.

Ein weiteres Lebensmittel das vermutlich viele kennen ist Sauerkraut. Sauerkraut gibt es oftmals in kleineren Bioläden, Hofläden oder Dorfläden auch frisch zukaufen. Auch Sauerkrautsaft kann käuflich erworben werden. Hier ist darauf zu achten, das Sauerkraut sollte möglichst nur erwärmt und nicht gekocht werden. Ebenso ist eingekochtes Sauerkraut nicht das gleiche wie frisches Sauerkraut. Jedoch kann auch Sauerkraut mit etwas Geduld selbst zubereitet werden.

Mein absoluter Favorit ist Sauerteig. Ein gutes, frisches Sauerteigbrot oder eine Pizza aus Sauerteig ist einfach etwas Besonderes. Hier muss jedoch erhitzt werden, dadurch geht vieles an den wertvollen Bakterien verloren. Jedoch haben diese zuvor beim Gärungsprozess unser Mehl „anverdaut“ und es dadurch besser bekömmlich gemacht.

Weitere leckere Lebensmittel sind Kimchi, Kombucha und Kefir. Besonders Kefir ist durch den „Kefirpilz“ ganz einfach selbst zu machen. Es gibt einen Kefirpilz für Milch und einen für Wasser.  Des Weiteren gehören Miso und Tempeh zu den fermentierten Lebensmitteln. Über Miso hatte ich bereits in einem meiner vorherigen Beiträge etwas geschrieben. Miso kann man als Paste kaufen oder auch selbst herstellen.

Wer fermentierte Lebensmittel selbst herstellt, sollte stets auf eine saubere und gründliche Arbeitsweise achten. Denn wer hier unsauber arbeitet, riskiert eine Kontamination mit „schlechten“ Bakterien. Deswegen sollten alles Arbeitsmaterialien stets vor und nach der Arbeit gründlich gewaschen werden. Dies gilt auch für eure Hände! Erst Hände gründlich waschen und dann in der Küche arbeiten 😉

Kann jeder fermentierte Lebensmittel essen?

Ja und Nein. An sich sind fermentierte Lebensmittel sehr gesund und für jeden geeignet. Personen mit einer Histaminintoleranz sind hiervon jedoch ausgenommen. Die meisten fermentierte Produkte werden nicht vertragen. Lediglich Sauerteigprodukte können meist ohne große Schwierigkeiten gegessen werden.

Quelle:

*https://www.cell.com/cell/fulltext/S0092-8674(21)00754-6

Kaffee und Kakao – gesund oder nicht?

Kakao und Kaffee – Lecker und Gesund? Oder nicht?

Jeder kennt sie und die meisten lieben sie. Kaffee und Kakao. Sie sind beliebte „Bohnen“ und werden von den meisten täglich konsumiert. Aber ist dies auch gesund? Was sind die Vorteile und was die Nachteile bei diesem Konsum? Was gibt es zu beachten? Auf all diese Fragen und mehr möchte ich hier eingehen.

Was ist Kaffee?

Kaffee ist ein Getränk aus der gerösteten Kaffeebohnen. Die Kaffeepflanze kommt ursprünglich aus Afrika. Inzwischen wird Kaffee in über 50 Ländern weltweit angebaut.

Ist Kaffee gesund oder nicht?

Hierzu gibt es viele unterschiedlichen Untersuchungen und Meinungen.

Es gibt Hinweise darauf das ein moderater Kaffeegenuss sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Belegt ist die positive Wirkung auf den Leberstoffwechsel. Kaffee enthält verschiedene Vitamine, Mineralstoffe, Kalzium, Kalium, Magnesium und Phosphor.

Jedoch ist Kaffee oft auch stark belastet mit Schadstoffen. Zudem ist Kaffee ein starker Säurebildner in unserem Körper und somit bei einer anti-entzündlichen oder basischen Ernährung nicht zu empfehlen. Die enthaltene Säure im Kaffee kann auch zu Beschwerden des Magens führen. Ebenso hemmt Kaffee die Eisenaufnahme und sollte stets mit genügend Abstand zu entsprechenden Präparaten eingenommen werden. Auch auf Medikamente hat Kaffee Auswirkungen, so kann es die Wirkung mancher Medikamente verstärken oder hemmen.

Das „Problem“ mit dem Koffein

Kaffee enthält auch Koffein, was vermutlich der häufigste Grund sein dürfte, warum wir ihn konsumieren. Koffein ist im Grunde nicht schädlich für unseren Körper. Aber zu Hohe Mengen an Koffein können zu Herz-Kreislauf-Problemen führen. Ebenso blockiert Koffein die „Schlafrezeptoren“ in unserem Körper und somit kann ein Koffeinkonsum zu Schlafstörungen führen. Kaffee oder koffeinhaltige Getränke sollten mit einem Abstand von mindestens 5-6 Stunden vor der geplanten Schlafenszeit getrunken werden.

Was ist Kakao?

Der Kakaobaum kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Inzwischen wird Kakao zu 70% in Westafrika angebaut. Aus den Kakaobohnen wird eine Kakaomasse gewonnen, welche zur Herstellung von Kakaopulver und Kakaobutter dient.

Ist Kakao gesund oder nicht?

Kakao enthält viele verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Besonders der Hohe Gehalt an Calcium und Magnesium sind hier zu beachten. Ebenso enthält Kakao viele Flavonoide. Kakao gilt als entzündungshemmend sowie Stress reduzierend und ist auch gut für unseren Darm. Jedoch gilt hier: nur die ungesüßte Variante. Besonders die rohe Kakaobohne gilt als besonders gesund.

Aber auch hier gilt: die Menge macht es! Zu viel Kakao kann sich auch negativ auswirken. Besonders da Kakao gerne gesüßt wird und zu viel Zucker gesundheitsschädlich ist! Zudem hat Kakao relativ viel Histamin und kann zu Migräne und Kopfschmerzen führen. Auch kann ein hoher Konsum an Kakao bei manchen Menschen zu Unwohlsein, Schwitzen und einem erhöhten Puls führen. Auch Personen mit einer Nickelallergie müssen hier aufpassen, denn Kakao enthält viel Nickel!

Die Schattenseiten des Kaffee- und Kakaokonsums und mein persönliches Fazit

Leider sind die Umweltschäden die beim Anbau von Kaffee und Kakao entstehen erheblich.
Beides wird unter starken Einsatz von Pestiziden angebaut. Ebenso werden für den Anbau große Mengen an Wasser verbraucht und Regenwälder abgeholzt. Auch werden viele CO2-Emissionen freigesetzt.

Zudem kommt die soziale Problematik. Auf Kakao- und Kaffeeplantagen herrschen schlechte Arbeitsbedingungen. Hier kommt erschwerend hinzu, dass auf diesen Plantagen oft Kinder arbeiten.

Mein persönliches Fazit: Ja, der Konsum von Kaffee und vor allem von Kakao kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Der Konsum hat jedoch große Schattenseiten. Beides sollte als Luxusgut angesehen werde und als solches konsumiert werden. Fairtrade und Bio, sollten hier die Regel sein. Wobei der Konsum hier ein Luxus und nicht selbstverständlich erfolgen sollte.

Reizdarm – wenn der Darm Probleme macht

Viele Patienten:innen haben Probleme mit dem Darm und besonders Frauen bekommen schnell die Diagnose „Reizdarm“ gestellt. Doch was genau ist eigentlich ein Reizdarm?
Welche Beschwerden macht diese Erkrankung? Ist es überhaupt eine „richtige“ Erkrankung? Und vor allem was kann man machen um die Beschwerden zu lindern?
Was ist ein Reizdarm?
Die Diagnose Reizdarm ist eigentlich eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, erst wenn ALLE anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen sind, handelt es sich um einen Reizdarm. Im Grunde muss jede:r Patient:in erst durch eine Menge an Untersuchungen durch um diese Diagnose zu erhalten. Aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch, leider ist dies selten der Fall und die Diagnose wird oftmals sehr zügig gestellt.
Welche Beschwerden sind „typisch“?
Betroffene eines Reizdarms klagen über unterschiedliche Beschwerden des Magen-Darm-Traktes.
Die häufigsten sind:
– Bauchschmerzen unterschiedlicher Art*
– Durchfall- Verstopfung
– Blähungen
– Völlegefühl
– Darm wird nicht vollständig entleert
– Schleim auf dem Stuhl
* Die Schmerzen können stechend, krampfartig, ausstrahlend, dumpf oder drückend sein. Möglich sind auch alle Schmerzarten in unterschiedlicher Reihenfolge oder Stärke.
Differentialdiagnose – was kann es noch sein?
Wie oben bereits erwähnt handelt es sich beim Reizdarm um eine Ausschlussdiagnose und es sind weitgehende Untersuchungen nötig.
Andere Erkrankungen die, die gleichen Beschwerden auslösen können und müssen erst ausgeschlossen werden. Hier liegt das Problem, meistens werden nur die klassischen drei Unverträglichkeiten getestet und sind diese negativ, kommt als Diagnose Reizdarm.
Zu den klassischen Unverträglichkeiten gehören:
– Laktose
– Fruktose
– Sorbit
Hier wird jedoch oft nicht weiter untersucht auf mögliche andere Unverträglichkeiten wie Weizen, Gluten, Soja, Zusatzstoffe, etc.
Da es für diese Unverträglichkeiten keine gängigen Untersuchungsmöglichkeiten gibt, sind Patienten:innen und Ärzte/Ärztinnen oft ratlos.
Hier hilft das Führen eines Ernährungstagebuches, am besten mit Hilfe eines Ernährungstherapeuten:in. Auch weitere Magen-Darm-Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Gastritis, Infektionen, Fehlbesiedelungen, Parasiten oder auch gynäkologische Ursachen wie Endometriose, Zysten,etc müssen ausgeschlossen werden. Und zu allerletzt sollten auch Allergien und Kreuzallergien beachtet und abgeklärt werden.
Der gesicherte Reizdarm und das Bauchhirn
Wurden nun alle anderen Erkrankungen ausgeschlossen und keine Hinweise auf Unverträglichkeiten oder Allergien gefunden, handelt es sich nun höchstwahrscheinlich um einen echten Reizdarm.
Die genauen Ursachen für einen Reizdarm sind bis heute nicht geklärt. Vermutlich liegt eine gestörte Darmbewegung vor. Diese Bewegungen sind zum Weitertransport des Speisebreies im Darm notwendig und werden Peristaltik genannt.
Die Peristaltik wird vom „Bauchhirn“ gesteuert. Das Bauchhirn ist ein eigenständig arbeitendes Nervensystem welches in den Darmwänden sitzt und unsere Verdauung reguliert. Unser Bauchhirn und unser Gehirn stehen über die Darm-Hirn-Achse in enger Verbindung. Über diese Verbindung tauschen sich das Gehirn und das Bauchhirn über Botenstoffe (Neurotransmitter), Hormone und Stoffwechselprodukte aus. Das Glückshormon Serotonin wird zu einem großen Teil in unserem Darm gebildet und gespeichert. Das erklärt auch warum uns bestimme Stimmungen und Emotionen auf den Magen- Darm-Trakt schlagen können und „Darmpatienten:innen“ oft zu einer psychologischen Mitbehandlung geraten wird. Besonders Stress ist für unseren Darm ein echtes Problem und dieser kann die Reizdarmsymptome stark beeinflussen.
Therapiemöglichkeiten des Reizdarms
Wie oben bereits erwähnt ist Stress ein möglicher Auslöser für Darmbeschwerden. Hier eigenen sich besonders Entspannungsübungen, Atemübungen, Meditation und sanfte Bewegung zur Linderung. Wichtig ist auch hier die Stressursache zu kennen und wenn möglich zu beheben. Oftmals leiden Reizdarmpatienten:innen auch an Schlafstörungen, denn durch die Beschwerden ist der Schlaf gestört. Stress kann die Schlafstörungen auch zusätzlich verstärken, Schlafmangel hingegen wirkt sich negativ auf unser Verdauungssystem aus und so entsteht ein ewiger Teufelskreis. Die weiteren Therapiemöglichkeiten richten sich an die Art der Beschwerden.
Allgemeine Ernährungstipps bei Reizdarm sind:
– ruhige Umgebung
– Langsames, bewusstes Essen
– Schwerverdauliche, große Mahlzeiten meiden
– Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten
– Möglichst „clean“ Essen (meiden von Fertigprodukten, Zusatzstoffen,..)
– Reizarme Lebensmittel wählen
– Nikotin, Alkohol meiden
Weitere Maßnahmen sind:
– entblähende Kräutertees
– Ausreichend Bewegung
– Probiotika
– Pflanzenheilkunde
– Aromatherapie
– Ausreichende Versorgung mit Vitalstoffen
Lebensmittelintoleranz

Das Problem mit dem Essen – Intoleranzen und Unverträglichkeiten

Immer mehr Menschen haben Probleme mit dem Essen. Es treten verschiedenste Beschwerden wie Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, etc. auf und oft wissen Betroffene gar nicht mehr was sie eigentlich noch essen sollen oder gar können. Oft liegen hier unentdeckte Unverträglichkeiten vor. Nicht selten treten verschiedene Unverträglichkeiten in Kombination auf, hier handelt es sich dann um „Multiintoleranzen“. Ich möchte hier die häufigsten Formen kurz Vorstellen, ich gehe auf die häufigsten Beschwerden, Untersuchungsmöglichkeiten und evtl Therapiemöglichkeiten ein. Auf jeden Fall ist bei einer Unverträglichkeit eine genaue Abklärung nötig und eine individuelle Ernährungstherapie sinnvoll.

Laktoseintoleranz
Die Laktoseintoleranz ist die wohl häufigste Form der Lebensmittelunverträglichkeiten. Hierbei kann der Milchzucker aus Milchprodukten vom Körper, durch einen Mangel an Enzymen nicht ausreichend verarbeitet werden. Es gibt eine angeborene und erworbene Form der Laktoseintoleranz. Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall, Blähbauch sowie Übelkeit sind die häufigsten Beschwerden. Es können aber auch unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Hautprobleme auftreten. Für die Diagnostik gibt es verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten wie einen H2-Atemtest, Krankheitsgeschichte oder auch die Auslassdiät. Zur Behandlung werden meist Tabletten verwendet die das fehlende Enzym „Laktase“ enthalten, auch gibt es inzwischen viele laktosefreie Produkte in den Supermarktregalen.

Milcheiweißallergie / Kuhmilchallergie
Im Gegensatz zur Laktoseintoleranz liegt bei der Milcheiweißallergie eine überschießende Reaktion des Immunsystems vor. Dies tritt meist bei Kuhmilch auf, kann jedoch auch bei Milch anderer Tiere auftreten. Auch ist hier nicht der Milchzucker das Problem sondern die Proteine der Milch. Meist sind hiervon Kleinkinder und Kinder bis 6 Jahren betroffen. Danach können sich die Beschwerden mildern. Wie bei allen Allergien gibt es zwei Arten der Reaktion den Sofort – und den Spättypen. Beim Soforttyp treten die Symptome wenige Minuten nach Verzehr der Milch auf. Zu diesen Symptomen gehören: Juckreiz, Ausschlag, Schwellungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Hier besteht eine akute Gefahr des Erstickens sollten die Atemwege anschwellen, ebenso ist eine allergischer Schock möglich. Hingegen treten beim Spättypen die Beschwerden erst nach einigen Stunden bis Tagen auf. Die Symptome eines Spättypens sind Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Husten, Kopfschmerzen, Verstopfungen, Entzündungen des Magen- Darm-Traktes. Bei einer Kuhmilchallergie ist strikter Verzicht auf Milchprodukte zwingend erforderlich.

Fruktoseintoleranz
Bei der Fruktoseintoleranz kann der Zucker aus Früchten nicht richtig abgebaut oder aufgenommen werden. Dies liegt entweder daran, dass nicht genug Enzyme gebildeter werden oder nur geringe Mengen der Fruktose aufgenommen werden können. Die häufigsten Symptome der Fruktoseunverträglichkeit sind: Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Durchfall, Aufstoßen. Es kann auch hier zu untypischen Symptomen kommen wie z.B: Akne, Kopfschmerzen, Mundgeruch, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Antriebslosigkeit und einem Mikronährstoffmangel. Zur Behandlung gibt es Tabletten die ein Enzym enthalten, welches für die Aufspaltung der Fruktose nötig ist. Wichtig ist zu wissen das Fruktose nicht in allen Obstsorten gleich stark enthalten ist und auch in Säften, Sirup und alternativen Süßungsmittel oftmals hohe Mengen an Fruktose enthalten sein können. Nicht selten wird eine Fruktoseintoleranz von einer Sorbitintoleranz begleitet, da Sorbit die Aufnahme von Fruktose im Darm mindert und dadurch die Probleme verstärkt. Für die Diagnostik eignet sich ein H2-Test ebenso wie eine Auslassdiät.

Sorbitintoleranz
Bei der Sorbitintoleranz kann der Körper den Zuckeralkohol Sorbit nicht aufnehmen oder richtig verstoffwechseln. Sorbit kommt natürlich in verschiedenen, süßen Obstsorten vor. Die Industrie verwindet Sorbit E420 als Süßungsmittel und Feuchthaltemittel. Hier wird Sorbit auch oft in nicht süßen Lebensmitteln verwendet, da es derzeit auch keinen Höchstwert gibt der in Produkten enthalten sein darf, ist es hier besonders schwierig die Menge einzuschätzen die aufgenommen wird. Für die Diagnostik gibt es einen H2-Atemtest, eine Auslassdiät ist auch möglich, jedoch stark erschwert, da Sorbit in vielen industriell hergestellten Nahrungsmitteln enthalten ist. Die Symptome sind häufig Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Blähungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Erschöpfung und auch hier ist ein Mangel an Mikronährstoffen möglich. Für die Sorbitintoleranz gibt es derzeit keine Therapien außer dem Meiden der entsprechenden Lebensmittel unter Berücksichtigung der individuellen Toleranzgrenze.

Zöliakie
Die Zöliakie ist ein Autoimmunerkrankung in der Gluten nicht vertragen wird. Es handelt sich weder um eine Unverträglichkeit noch um eine Allergie. Hier kommt es durch die Aufnahme von glutenhaltigen Lebensmitteln zu Entzündungen des Magen-Darm-Traktes, dies kann schwerwiegende Folgen haben. Es können auch andere Organe betroffen sein. Zur Diagnostik werden Bluttest, Gewebeproben der Darmschleimhaut und ein Gentest verwendet. Bei der Zöliakie kommt es zu unterschiedlichen Symptomen: Durchfall, Gewichtsverlust, Blähungen, Bauchschmerzen, Migräne, Fatigue, Knochenschmerzen, Auffälligkeiten der Blutwerte, Mikronährstoffmangel, Zyklusstörungen, Depressionen. Häufig tritt die Zöliakie gleichzeitig mit einem Typ-1-Diabetes sowie Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse auf. Es gibt derzeit keine Therapie, außer das strikte Meiden jeglichen Glutens. Inzwischen sind zunehmend glutenfreie Alternativen im Supermarkt zu finden. Der Leidensdruck der Betroffenen ist hier sehr hoch.

Weizenunverträglichkeiten
Die nichtallergische , nicht zöliakische Weizenunverträglichkeit, ist ein häufig nicht erkanntes Krankheitsbild. Das liegt größtenteils daran, dass es hier keine zuverlässige Diagnostik gibt. Betroffene werden in der Regel einen Blutentnahme auf eine Weizenallergie und Zöliakie erhalten, ist dies jedoch negativ, gibt es derzeit keine weitere Untersuchungen die durchgeführt werden können. Oftmals wird hier die Diagnose „Reizdarm“ gestellt. Die Betroffenen vertragen keinen Weizen, jedoch könne andere Getreidesorten (meist) ohne Beschwerden gegessen werden. Derzeit ist nicht geklärt welcher Stoff im Weizen das Problem ist, ob es am Gluten, Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI) oder den FOOD-MAPS liegt. Eine mögliche Ursache könnte in der starken Überzüchtung des Weizen liegen, denn andere Getreidesorten die auch mit dem Weizen verwand sind können oftmals verzehrt werden. Als typische Beschwerden treten auf: Bauchkrämpfe, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Depressionen, Gewichtsprobleme, Akne. Betroffene fühlen sich oft nicht wahrgenommen, denn es gibt keine klassische Diagnose. Eine Auslassdiät kann hilfreich sein, ist jedoch nicht immer leicht umzusetzen, da Weizen sehr oft in verarbeiteten Produkten enthalten ist und somit nicht erkannt wird. Das finden der individuellen Toleranzgrenze ist hier entscheidend.

Histaminintoleranz
Bei der Histaminintoleranz reagiert der Körper auf einen erhöhten Histamingehalt mit unterschiedlichsten Beschwerden. Häufig kommt es zu einem juckenden, roten Hautausschlag, Flush, Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen, Schwindel, Magenschmerzen, Periodenschmerzen, Asthma und Migräne. Histamin ist ein körpereigener Stoff der an vielen verschiedenen Vorgängen im Körper beteiligt ist. Wird bei einer Histaminunverträglichkeit Histamin mit der Nahrung aufgenommen, kann der Körper dies nicht ausreichend verstoffwechseln. Es gibt zwar verschiedene Testverfahren um eine Histaminintoleranz festzustellen, jedoch ist keines davon sehr aussagekräftig. Aus diesem Grund wird diese Unverträglichkeit oft nicht wahrgenommen und die Betroffenen werden ratlos zurück gelassen. Mit Hilfe einer Auslassdiät und anschließender Testphase kann eine Histaminintoleranz belegt werden. Da Histamin in fast allen Lebensmitteln enthalten ist, ist es hier überaus wichtig die persönliche Toleranzgrenze zu finden. Es gibt auch Tabletten die das Enzym DAO enthalten, welches am Histaminabbau beteiligt ist. Auch bei der Histaminintoleranz kann es zu schwerwiegenden Mikronährstoffmangelzuständen kommen.

Für alle Unverträglichkeiten gilt: jedes Symptom kann- muss aber nicht!
Das heißt, es kann zu allen der oben genannten Beschwerden kommen. Es können auch mehrere gleichzeitig auftreten, es kann aber auch sein das nur ein Teil oder gar ein einziges Symptom auftritt. Im Fall einer Allergie oder Zöliakie ist ein striktes Meiden der entsprechenden Lebensmittel dringend einzuhalten, da es sonst zu schweren Folgen kommen kann. Bei Unverträglichkeiten und Intoleranzen ist es möglich unter Beachtung der individuellen Toleranzgrenze, diese Lebensmittel trotzdem zu konsumieren. In jedem Fall ist es ratsam sich von einem/r Ernährungstherapeuten/in begleiten zu lassen, um mögliche Folgeprobleme, Nährstoffmängel und Schwierigkeiten zu verhindern. Auch kann ein/e Therapeuten/in beim finden der eigenen Toleranzgrenze helfen. Ebenso sollte bei dem Verdacht einer Unverträglichkeit, Lebensmittelallergie oder Zöliakie eine ausführliche Diagnostik erfolgen.