Algen: das leckere Superfood

Algen kennt eigentlich jeder, doch nicht jeder hat sie schon einmal gegessen. Dabei stecken in diesen unscheinbaren Pflanzen eine Menge Nährstoffe, Mineralien und Co. Im nachfolgenden Artikel geht es um die gängigsten essbaren Algen, welche Vorteile diese haben und wie man sie für unsere Gesundheit einsetzen kann.

Was sind Algen?

Algen sind Pflanzen die unter Wasser Photosynthese betreiben. Dabei gibt es sie in verschiedenen Farben und Formen. Nicht alle Algen sind essbar. Zu den essbaren Algen zählen:

  • Arame
  • Dulse
  • Hijiki
  • Nori
  • Meeres-Spagetti
  • Wakame
  • Chlorella
  • Spirulina

Arame, Hijiki, Meeres-Spagetti sowie Wakame sind Braunalgen. Ebenso wie Dulse oder Nori werden diese meist als Flocken, gepresst zu Blättern und relativ „großen“ Stücken verzehrt. Diese Algensorten gehören zu den „Makroalagen“ und haben einen typischen algigen (leicht fischigen) Geschmack sowie eine feste Konsistenz. Chlorella sowie Spirulina sind so genannte „Mikroalgen“ und werden meist als Pulver oder Kapseln verwendet. Diese Mikroalgen werden oft als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.

Gemeinsam haben alle Algensorten, dass sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Besonders ist hier, dass Algen die einzigen Pflanzen sind, die Vitamin B12 enthalten. Dadurch sind Algen besonders für Vegetarier und Veganer eine gute Ergänzung auf dem Speiseplan.

Aber auch Mischköstler können vom Verzehr der Algen profitieren. Denn Algen sind voll mit Jod, Eisen, Zink, Selen, Betacarotin, Vitamin A, Vitamin E und auch Vitamin C. Zudem haben Algen einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Hier ist die Besonderheit das Algen EPA und DPA enthalten, dies ist sonst nur in Fisch der Fall.

Auch der hohe Gehalt an Jod ist hervorzuheben. Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement das wir für verschiedene Vorgänge in unserem Körper benötigen. Hierzu zählen die Funktion der Schilddrüse, Wachstumsprozesse, Hormone, Herz-Kreislauf-System sowie unser Nervensystem.

Algen enthalten einige der stärksten Antioxidantien und sind somit auch ein richtiges Powerfood für unser Immunsystem. Auch für unseren Darm sollen Algen förderlich sein.

Doch wie immer gilt: auf die Menge kommt es an. Ein starker Konsum an Algen kann auch schädlich sein. Es kann zu verschiedenen Beschwerden kommen und im schlimmsten zu Allergien kommen. Auch eine Überdosierung mit Jod ist möglich. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt daher die Höchstmenge von 1 g / Tag nicht zu überschreiten. *

Zudem sollte stets darauf geachtet werden, dass Algen aus rein biologischem Anbau stammen. Denn Algen können stark mit Schwermetallen wie Cadmium, Arsen und Blei belastet sein. Es gibt gute Firmen die Algen auch aus biologischem, europäischem Anbau anbieten.

Algen in der Küche

Algen in der Küche kennen die Meisten vermutlich aus der japanischen Küche in Form von Sushi, Miso-Suppe oder auch als Salat.

Aber auch in der europäischen Küche lassen sie sich gut in Suppen, Eintöpfen, Reisgerichten oder in Salaten einbauen. Auch in Smoothies können diese verwendet werden.

Besonders gut passen Algen zu Fisch, Hülsenfrüchten oder Reisgerichten. Eine leckere und gesunde Knabberei sind Algenchips. Diese gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen inzwischen in den meisten gut sortierten Supermärkten.

 

 

*https://www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/algen/

Wie können wir die traditionelle, japanische Küche auch in unserer Region einsetzen?

Inzwischen sind die meisten dieser Lebensmittel auch bei uns Supermarkt erhältlich. Wer sich jedoch bewusst und vor allem saisonal, regional Ernähren möchte, kommt hier schnell an seine Grenzen. Eine saisonale, regionale Ernährung ist aus mehreren Gründen zu empfehlen. Zum einem der Umweltfaktor, durch den geringeren CO2-Ausstoß und zum anderen zeigt sich immer wieder das eine regionale, saisonale Ernährung besonders gesund und verträglich ist.

Zunächst möchte ich hier das Prinzip der 5 Portionen und Geschmäcker aufgreifen. Dies lässt sich ohne große Probleme auch bei uns Anwenden. Hierbei muss nicht alles in extra Schälchen gepackt werden, sondern kann auch auf einen Teller kommen, mit der Ausnahme der Suppe natürlich. Wichtig ist hier aber die Auswahl der Lebensmittel und Gewürze.

Algen gibt es auch aus europäischen Quellen. Verschiedene Firmen (z.B. Arche, Algenliebe) bieten Algen aus Frankreich, Irland, Norwegen, Portugal und Deutschland an. Algen können in Suppen und Salaten ganz einfach als schmackhafte Zutat ergänzt werden.

Fermentierte Lebensmittel gibt es auch in der deutschen und europäischen Küche. Sauerkraut, Sauerteigbrot, Joghurt sowie Kefir und Kombucha sind hier gute Alternativen zu den japanischen Varianten. Sauerteigbrot, Kefir sowie Kombucha können auch leicht in der eigenen Küche selbst hergestellt werden.

Sojaprodukte als pflanzliche Proteinquelle gibt es inzwischen auch aus europäischen Quellen. Es gibt bereits Tofu aus Deutschland und Österreich. Wer jedoch lieber heimische Pflanzen als Proteinquelle hätte: Bohnen und Erbsen sowie Pilze haben einen hohen Eiweißgehalt und sind auch bei uns je nach Saison verfügbar. Wer einen Garten hat, kann Bohnen und Erbsen auch zuhause selber anbauen. Auch den Shiitakepilz kann man häufig im Supermarkt finden, als europäische Alternative gäbe es hier Portobello und Kräuterseitlinge.

Mit etwas Einfallsreichtum lässt sich Washoku, als gesunde Ergänzung, auch in unserer Küche mit heimischen, saisonalen Lebensmitteln einbauen.

 

Über Algen, Matcha und fermentierte Lebensmittel werde ich in zukünftigen Beiträgen noch ausführlicher berichten.