Was ist Stress? Wie komme ich weg vom Dauerstress?

Stress ist eine durch äußere oder innere Reize verursachte körperliche sowie psychische Reaktion. Diese Reaktion dient zur Bewältigung dieser Anforderungen und stellt eine hohe Belastung für uns dar.

Unterschiede und Stressarten:
Positiver Stress wird auch als Eustress bezeichnet. Eustress bezeichnet wohltuenden Stress der uns hilft fokussiert und aufmerksam zu sein. Positiver Stress tritt in Situationen auf, die als herausfordernd aber lösbar empfunden werden. Hier können körperliche und geistige Leistungen verbessert werden.

Negativer Stress oder Distress bezeichnet schlechten Stress. Diese Art von Stress wird als negativ, schlecht und belastend empfunden. Dieser tritt in gefährlichen, bedrohlichen Situationen auf. Jedoch können auch harmlose Situationen, wie ein Stau auf dem Arbeitsweg, zu Distress führen. Zudem kann auch positiver Stress mit der Zeit als negativer Stress empfunden werden.

Was hat die Evolution mit Stress zu tun?
Die Stressreaktion unserer Körpers hat in früherer Zeit als Überlebensmechanismus gedient. Durch die körperlichen Vorgänge sind unsere Sinne geschärft, wir können schneller reagieren und sind zu Höchstleistungen fähig. Dies war z.B. in der Steinzeit von großer Bedeutung und sicherte in lebensbedrohlichen Situationen das Überleben. Denn durch Stress bereitet wir uns entweder auf Kampf oder Flucht vor.

Wird von unserem Gehirn ein Stressor erkannt werden in unserem Körper die Hormone Adrenalin, Noradrenalin und später auch Cortisol ausgeschüttet. Hierdurch steigern sich Herzschlag, Blutdruck, Atmung, Blutzuckerspiegel sowie die Muskelanspannung. Gleichzeitig werden die Verdauung sowie die Sexualfunktionen gehemmt. Unser Körper ist nun bestens Versorgt um entweder zu kämpfen oder schnell weglaufen zu können. Sobald die Gefahr gebannt ist und der Stressor beseitigt, werden die Stresshormone wieder abgebaut und unser Körper kommt wieder zur Ruhe.

In unserer heutigen Zeit sind wir (zum Glück) eher selten lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt, dennoch sind wir täglich Stressoren ausgesetzt.

Was sind Stressoren und Trigger?
Reize die Stress auslösen werden häufig als Stressoren oder Trigger bezeichnet. Was als Stressor empfunden wird ist für jeden Menschen individuell. Es gibt körperliche, emotionale, soziale sowie physikalische Stressoren. Sowie natürlich eine Mischung aus all diesen Kategorien.

Hier eine kleine Liste der häufig genannten Stressoren der verschiedenen Bereiche:

– körperlichen Stressoren: Hunger, Durst, Schlafmangel
– physikalische Stressoren: Lärm, Kälte, Hitze, Unwetter
– emotionale Stressoren: Sorgen, Ängste, Verlust
– soziale Stressoren: Zeitdruck, Prüfungen, Konflikte

Stress als Dauerzustand
Wenn immer mehr Stressoren sich täglich anhäufen oder wir Stress nicht abbauen können, kommen wir nicht mehr zur Ruhe. Ist dies der Fall, dann sprechen wir von Dauerstress. Durch diese dauerhafte Belastung unseres Körpers, kann Stress früher oder später sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Hierbei spielt es im übrigen keine Rolle ob es sich um positiven oder negativen Stress handelt.

Folgen des Dauerstresses
Dauerstress kann zu Herz- Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, erhöhte Blutfettwerte, Schwindel und im Schlimmsten zu Herzinfarkt führen.

Unser Verdauungstrakt reagiert häufig mit Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schmerzen, Verdauungsproblemen wie Durchfall und Verstopfung. Aber auch Entzündungen der Magen-Darmschleimhaut, bin hin zu Magengeschwüren können eine Folge von chronischem Stress sein.

Chronischer Stress kann auch unseren Stoffwechsel und Hormonhaushalt durcheinander bringen und begünstigt dadurch die Entstehung von Diabetes mellitus und Hormonstörungen.
Ebenso können Entzündungen, Allergien, Immunschwäche sowie Nierenprobleme als Folge auftreten.

Auch auf unsere Psyche hat Dauerstress schwerwiegende Folgen. Es kann zu Panikattacken, Angststörungen, Depressionen und Burnout kommen.

Weitere häufige Symptome von Dauerstress:
– Konzentrationsstörungen
– Lustlosigkeit
– Gereiztheit
– Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung
– Zähneknirschen
– Schwindel
– Tinnitus
– Hörsturz
– Muskelverspannungen
– Kopfschmerzen
– Rückenschmerzen
– Hitzewallungen
– Schlafstörungen
– Libidoverlust und Errektionsstörungen
– uvm

Was wir gegen Dauerstress machen können:
Am wichtigsten ist herauszufinden was unsere persönlichen Stressoren sind. Nach Möglichkeit sollten wir diese beseitigen. Zusätzlich ist es wichtig sich bewusst Zeit zum entspannen zu nehmen und unserem Körper Erholung gönnen.

Hierzu eignet sich besonders gut Bewegung und Sport, denn hier werden Endorphine ausgeschüttet. Endorphine führen zu einer Senkung der Stresshormone.

Achtsamkeitsübungen, Meditation, Atemübungen, Yoga, autogenes Training und progressive Muskelentspannung sind weitere gute Möglichkeiten um unser Stresslevel zu senken.

Nicht zu vergessen ist die Selbstfürsorge um unseren Körper möglichst gut unterstützen zu können. Hierzu zählen eine gesunde, ausgewogene Ernährung, gute Versorgung mit Vitaminen, ausreichend Schlaf, soziale Interaktionen mit Familie und Freunden.

Nikotin und Alkohol sollten gemieden werden, da hierdurch zusätzlicher Stress im Körper verursacht werden. Zeiten ohne elektrische Endgeräte wie Handy, Tablet, TV, etc können förderlich sein, da hier unsere Sinne wieder zur Ruhe kommen.

Veröffentlicht in Ernährung, Immunsystem, Schlaf, Sport, Tipps.

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